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Beitrag von
Clelia (230 Beiträge) am Sonntag, 30.Mai.2021, 18:52.
Re: die alten Pfade weitergehen plus hysterischer Anfall
Ach Susanne, was für eine furchtbare Szene mit diesem Sch...mäher - Du Arme!!! Wenn man das liest,möcht man dem blöden Ding gleich noch mit einen deftigen Tritt verpassen. Und Dich da rausziehen aus dem Garten und auf eine Schaukel setzen oder auf ein Sofa unter eine kuschelige Decke legen. Manchmal könnte man doch echt ganz, ganz arg dringend so eine Szene gebrauchen wie es sie wohl leider nur im Kino gibt, nicht wahr? Das blöde Teil würde qualmen, Du würdest brüllen, Dein Sohn wär außer sich - und dann käme so ein knorriger, wettergegerbter, altersweiser und sehr, sehr wortkarger alter Mann vom Nachbargrundstück um`s Eck, würde dir wortlos eine Schale Erdbeeren auf den Gartentisch stellen, an seinen Hut tippen und was murmeln von "ich schau mir das mal an, Ma-am", sachkundig ruckzuck den blöden Mäher reparieren und diesen dann deinem Sohn in die Hand drücken. Tja... Das reale Leben ist stattdessen leider für eine Weile verdammt hart, die Alltagstücken einfach gnadenlos mies, mitunter und Nachbarn wahrscheinlich komplett ratlos und eh "in Deckung"
Was ich Dir aus tiefstem Herzen nachfühlen kann ist, dass Trauer nicht nur heißt den geliebten Menschen mit jeder Faser des Herzens zu vermissen - sondern dass damit außerdem auch ein miteinander gelebter und auch geteilter (!) Alltag den Bach runter geht und an jeder Ecke komplett überfordernde Überraschungen parat hat - der späte Fluch der partnerschaftlichen Arbeitsteilung...! Ich hab hier schon vor diversen nachgebenden Schrankscharnieren u.ä. geheult, die Steuererklärung mit Wutgeschrei "geschmissen" und jetzt dem Fachmann übergeben... die Liste ist gefühlt endlos. Man fühlt sich schwach und elend und sterbenstraurig und dann geben einem diese Alltagstücken komplett den Rest. Brutal und unbarmherzig, wie Du schon schhreibst. Und das alles bei Dir dann noch mit Eurem Sohn im Hintergrund, der für sein Gleichgewicht die gewohnten Abläufe bräuchte - wirklich Susanne, meine tiefste Bewunderung für das was Du da grad stemmst!!! ( das nur mal ganz deutlich gesagt, Du klingst, als würdest Du auch noch mit Dir selbst schimpfen weil Du das verfluchte Teil nicht angekriegt hast. Mach das nicht!!!)
Ich les dann immer irgendwann bei "den alten Hasen" nach und manchmal helfen mir die erlebten Visionen des "es wird besser" sehr - leider gilt es dennoch erstmal den tückischen Alltag durchzustehen!!
Ich hab das hier schonmal gedacht und angeregt: wir sind so Viele hier... wir könnten einander auch praktisch unterstützen, vielleicht? Vielleicht wohnt ja ein handwerklich begabter Forist ( oder eine mindestens ebenso begabte Foristin;)) ganz in Deiner Nähe und kann sich den Sch...mäher mal anschaun??? (ich schonmal nicht, egal wo Du wohnst - ich bin handwerklich total unbegabt (ungeübt?) und werd mir demnächst(!) wohl mal sachkundig zeigen lassen müssen wie man überhaupt so einen blöden Bohrer handhabt)
Aber sanft und behutsam können wir mit uns sein.Müssen wir - wirklich! Pass gut auf dich auf, Susanne, gib nicht auf - Du stemmst grad so viel... hol Dir Hilfe! Jemanden, der die Baustellen im Garten beseitigt und so. Das müssen wir jetzt nicht alles selber machen - später vielleicht, aber nicht jetzt!!! In Verbundenheit, Clelia
Dein Beitrag:
Beitrag von
Bleu (56 Beiträge) am Sonntag, 30.Mai.2021, 12:19.
die alten Pfade weitergehen plus hysterischer Anfall
So langsam kann ich nicht mehr alles vermeiden, was wir so lange gemeinsam gehegt und gepflegt haben. Gestern bin ich mutig in meinen Kleingarten maschiert. Habe trotzig die Baustellen übersehen, die mein Mann hinterlassen hat und wollte meinem Sohn das geliebte Rasenmähen ermöglichen. Mäher geholt, nach Öl und Benzin geschaut und dann ging das Sch....ding nicht an . Sohn ist ja beeinträchtigt, hat autistische Züge, kann sich lautsprachlich nicht verständlich machen und war-stinkesauer und enttäuscht. Ich habe wirklich alles versucht aber am Ende gab es schwarzen Qualm. Sohn war in Panik und ich hatte tatsächlich einen hysterischen Anfall und habe herumgeheult und gebrüllt. Ich kann das nicht auch noch. Ich kann Papa nicht ersetzten. Ich gebe mir doch schon soviel Mühe. Seitdem laufen mir wieder die Tränen über das Gesicht. Ich wollte meinem Sohn einen schöne Ferienwoche bei mir ermöglichen. Statt dessen hat es geschüttet, wir konnten nicht viel unternehmen, ich war krank, ich musste auf eine Beerdigung. Und dann habe ich ihn so angebrüllt. Ich balanciere am dunklen Abgrund, ich kenne mich so oft nicht wieder. Gefühle gibt es nicht mehr farbig, sondern schwarz und weiß, nie sanftmütig sondern brutal und unbarmherzig.
Susanne
Beitrag von
Clelia (230 Beiträge) am Sonntag, 30.Mai.2021, 18:52.
Re: die alten Pfade weitergehen plus hysterischer Anfall
Ach Susanne, was für eine furchtbare Szene mit diesem Sch...mäher - Du Arme!!! Wenn man das liest,möcht man dem blöden Ding gleich noch mit einen deftigen Tritt verpassen. Und Dich da rausziehen aus dem Garten und auf eine Schaukel setzen oder auf ein Sofa unter eine kuschelige Decke legen. Manchmal könnte man doch echt ganz, ganz arg dringend so eine Szene gebrauchen wie es sie wohl leider nur im Kino gibt, nicht wahr? Das blöde Teil würde qualmen, Du würdest brüllen, Dein Sohn wär außer sich - und dann käme so ein knorriger, wettergegerbter, altersweiser und sehr, sehr wortkarger alter Mann vom Nachbargrundstück um`s Eck, würde dir wortlos eine Schale Erdbeeren auf den Gartentisch stellen, an seinen Hut tippen und was murmeln von "ich schau mir das mal an, Ma-am", sachkundig ruckzuck den blöden Mäher reparieren und diesen dann deinem Sohn in die Hand drücken. Tja... Das reale Leben ist stattdessen leider für eine Weile verdammt hart, die Alltagstücken einfach gnadenlos mies, mitunter und Nachbarn wahrscheinlich komplett ratlos und eh "in Deckung"
Was ich Dir aus tiefstem Herzen nachfühlen kann ist, dass Trauer nicht nur heißt den geliebten Menschen mit jeder Faser des Herzens zu vermissen - sondern dass damit außerdem auch ein miteinander gelebter und auch geteilter (!) Alltag den Bach runter geht und an jeder Ecke komplett überfordernde Überraschungen parat hat - der späte Fluch der partnerschaftlichen Arbeitsteilung...! Ich hab hier schon vor diversen nachgebenden Schrankscharnieren u.ä. geheult, die Steuererklärung mit Wutgeschrei "geschmissen" und jetzt dem Fachmann übergeben... die Liste ist gefühlt endlos. Man fühlt sich schwach und elend und sterbenstraurig und dann geben einem diese Alltagstücken komplett den Rest. Brutal und unbarmherzig, wie Du schon schhreibst. Und das alles bei Dir dann noch mit Eurem Sohn im Hintergrund, der für sein Gleichgewicht die gewohnten Abläufe bräuchte - wirklich Susanne, meine tiefste Bewunderung für das was Du da grad stemmst!!! ( das nur mal ganz deutlich gesagt, Du klingst, als würdest Du auch noch mit Dir selbst schimpfen weil Du das verfluchte Teil nicht angekriegt hast. Mach das nicht!!!)
Ich les dann immer irgendwann bei "den alten Hasen" nach und manchmal helfen mir die erlebten Visionen des "es wird besser" sehr - leider gilt es dennoch erstmal den tückischen Alltag durchzustehen!!
Ich hab das hier schonmal gedacht und angeregt: wir sind so Viele hier... wir könnten einander auch praktisch unterstützen, vielleicht? Vielleicht wohnt ja ein handwerklich begabter Forist ( oder eine mindestens ebenso begabte Foristin;)) ganz in Deiner Nähe und kann sich den Sch...mäher mal anschaun??? (ich schonmal nicht, egal wo Du wohnst - ich bin handwerklich total unbegabt (ungeübt?) und werd mir demnächst(!) wohl mal sachkundig zeigen lassen müssen wie man überhaupt so einen blöden Bohrer handhabt)
Aber sanft und behutsam können wir mit uns sein.Müssen wir - wirklich! Pass gut auf dich auf, Susanne, gib nicht auf - Du stemmst grad so viel... hol Dir Hilfe! Jemanden, der die Baustellen im Garten beseitigt und so. Das müssen wir jetzt nicht alles selber machen - später vielleicht, aber nicht jetzt!!! In Verbundenheit, Clelia
Beitrag von
helidor (26 Beiträge) am Sonntag, 30.Mai.2021, 19:01.
Re: die alten Pfade weitergehen plus hysterischer Anfall
oh Gott, ich würde Dich am liebsten in den Arm nehmen. Ich weiß noch, in der ersten Zeit denk man dann irgendwann: es muß doch weitergehen und wer will schon immer Trübsal blasen. Die Anderen wollen´s auch irgenwann nicht mehr hören. Und mit Kindern ist es bestimmt noch viel schwieriger. Aber um Himmels Willen erwarte nicht zu viel von Dir. Das Deine Nerven bloß liegen ist völlig normal. Hast Du nicht jemanden, der Dich ein bißchen unterstützen kann? Damit nicht alles an Dir alleine hängt? LG Helidor
Beitrag von
Bleu (56 Beiträge) am Sonntag, 30.Mai.2021, 19:19.
Re: die alten Pfade weitergehen plus hysterischer Anfall
Liebe Helidor, liebe Clelia, vielen Dank für die lieben Antworten. ich bin jetzt wieder alleine zu Hause und versuche mal durch zu schnaufen. Ja, die klassische Arbeitsteilung in langen Ehen fällt vor die Füße. Hätte ich genug auf dem Konto, würde ich erst den Gärtner bestellen und dann einen Hightecmäher mit Akku und zwar wartungsfrei. Wie würde es Thomas jetzt ohne mich gehen?
Ich muss mich mit meinem Sohn zu einem neuen Team entwickeln, Meine Eltern können da nicht mehr helfen, sie brauchen ja meine Hilfe. Ansonsten kenn eigentlich niemand den jungen Mann so gut, dass er mit ihm kommunizieren kann. Jetzt habe ich erstmal zehn freie Tage ohne den Sohn hier und das darauffolgende Wochenende muss ich vorrausschauender planen.
Liebe Grüße Susanne
Beitrag von
annaresi (227 Beiträge) am Sonntag, 30.Mai.2021, 20:52.
Re: die alten Pfade weitergehen plus hysterischer Anfall
Oh jeh, Susanne, das tut mir so leid. Mir ist es auch oft so gegangen, auch heute kommt das noch vor. In solchen Momenten finde ich die Trauer besonders schlimm. Manchmal versuche ich mir helfen zu lassen. Vieles bleibt liegen. ...die Lösung für Einiges suche ich seit fast 4 Jahren. Außer Hilfe holen kann man die Latte ein bisschen tiefer hängen und sich weniger vornehmen. Das ändert aber nichts daran, dass wir alleine das schaffen müssen, was wir vorher zu zweit gemacht haben. Annaresi
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