- Dieses Thema hat 5 Antworten und 6 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 3 Wochen von Kilana.
Es fühlt sich alles so falsch an
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7. April 2024 um 23:15 Uhr #596347
Ich fühl mich heute so einsam und fremd. Als wäre ich nicht zu Hause. Keine Heimat und Geborgenheit.
Übers Wochenende hatte ich Treffen und Telefonate mit Freundinnen und alten Freunden. Alle waren lieb und empathisch, aber…
…das alles fühlt sich gerade so falsch an.
Ich denke/dachte, die Treffen und das Sprechen hilft gegen das Gefühl des Alleingelassenseins, aber das tut es nicht. Jedenfalls im Moment nicht.
Ich will nicht mehr mit anderen reden, nicht mit guten Bekannten, nicht mit Freundinnen, keine Treffen mehr, nichts. Ich will mit meinem Mann reden und mit sonst niemandem.
Das ist nicht mein richtiges Leben.
Traurige Nachtgrüße, Annie
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7. April 2024 um 23:45 Uhr #596348
Liebe Annie,
mir ging’s anfangs genauso, egal, wer kam, ich vermisste nur meine Frau. Die Freund* innen vertreiben dieses Vermissen nicht. Wie auch? Stell dir vor, du hast Besuch und denkst die ganze Zeit nicht an deinen Mann. Das fühlt sich auch falsch an, oder? Andere Menschen um uns sind meiner Erfahrung nach trotzdem wichtig. Dein Verlust ist noch sehr frisch. Meiner liegt 1,5 Jahre zurück, inzwischen kann ich mich beim Treffen mit Leuten auf das Treffen konzentrieren. Aber das dauert. Und meine Frau vermisse ich weiter. Immer. Soll auch so bleiben.
Grüße durch die Nacht.
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8. April 2024 um 0:26 Uhr #596349
Liebe Annie,
selbst in Gesellschaft fühlt man sich einsam und alleine.
Ich kenne dieses Gefühl leider auch nach fast 3 Jahren noch. Anfangs war es noch stärker.
Liebe Annie, bei dir ist es noch ganz frisch, dass dein Mann verstorben ist und wenn du mit deinem Mann reden möchtest, dann tue es oder schreibe ihm.
Ich hatte mich anfangs in Gesellschaft auch überhaupt nicht wohl gefühlt, im Gegenteil.
Fühl dich gedrückt.
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8. April 2024 um 6:42 Uhr #596350
Hallo Annie,
Ich finde mich in allem was du schreibst wieder ….
Gerade das schöne Wetter macht es noch schlimmer ….
Traurige Grüße
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8. April 2024 um 9:03 Uhr #596372
Uch differenziere zwischen Einsamkeit und Alleinesein.
Die Einsamkeit hat mich besonders während der Weihnachtsfeiertage beschäftigt. Ich habe das für mich reflektiert und mich damit auseinandergesetzt. Diese Einsamkeit wird wohl bleiben und ich meine, dass ich das erstmal für mich so akzeptiert habe. Ich kann inzwischen nachvollziehen, warum sich manche Verwitwete recht schnell in neue Beziehungen begeben. Ich möchte das aber nicht, ich habe mich momentan damit arrangiert, dass ich diese Einsamkeit aushalten möchte und muss.
Das Alleinesein …. damit komme ich noch nicht gut klar. Manchmal gibt es gute Begegnungen mit anderen, die mich sehr erfüllen. Das sind meist Einzeltreffen, wo ich auch Gelegenheit bekomme, mein Herz zu teilen. Gruppentreffen sind manchmal schwierig, wenn es keinen Raum für mein Tod & Trauerthema gibt. Letzte Woche hatte ich mehrere solcher guten Begegnungen. Davor war es über mehrere Wochen eher ruhig … da habe ich mich tatsächlich sehr alleine gefühlt.
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8. April 2024 um 19:39 Uhr #596389
Ich will nicht mehr mit anderen reden, nicht mit guten Bekannten, nicht mit Freundinnen, keine Treffen mehr, nichts. Ich will mit meinem Mann reden und mit sonst niemandem
Ja, manchmal hat mich die Gesellschaft anderer regelrecht dabei gestört, an meinen Liebsten zu denken und mich mit ihm vereint zu fühlen.
Ich glaube, in dieser ersten Zeit wechselt das Bedürfnis ständig…mal braucht man die Gesellschaft, einfach um noch etwas Leben zu spüren und mal ist es eher lästig.
Da ist es gut, auf dieses innere Befinden zu hören und sich dann eben auch zurück zu ziehen und es den Freunden aber auch so zu erklären.
Es dauert leider seine Zeit, bis die ersten Momente kommen, in denen man das Zusammensein mit anderen wirklich wieder geniessen kann.
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