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Moin zusammen 9

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    • #595623

      Kapitel 9

      Moin zusammen,

      als Martina eine dunkle Stunde hatte, schrieb ich ihr

       

      Wenn Du es zulassen magst

       

      Auf dem Weg zu Dir will ich Dir Stütze sein,
      bis Du wieder alleine laufen kannst.

      In Deinem schönen Traum von Dir will ich die Mahnung sein,
      dass du den Traum aus der Schlafwelt in die Wachwelt mitnehmen magst.

      Wenn die bösen Bilder kommen will ich sie weghalten,
      bis Du wieder in Dir ruhst und sie weglachen kannst.

      Wenn Du fühlst, die Einsamkeit wollte Dich verschlingen,
      will ich das Licht sein, bis Du wieder Deine wahre Größe hast,
      das All-einig sein zu fühlen und fühlen zu wollen.

      Wenn Du wieder das Gefühl hast, dass Alle nur von Dir nehmen wollen,
      will ich Dich in den Arm nehmen und das Gefühl weglieben.

      Wenn Du das Gefühl hast nichts wert zu sein, will ich,
      durch mein bei Dir sein, zeigen, wie viel Du mir wert bist,

      Bis Du Deinen Wert wieder spüren kannst.

       

      Und wenn ich wieder beginne, mich für Dich zu opfern,
      dann tritt mich bitte in den Hintern, dass ich mich wieder auf mich besinne
      und Dir nicht die Luft nehme

       

      Heute (ich räume gerade wieder ein wenig auf), fand ich ihre Antwort

       

      Wie ich Dir begegnen will:

       

      Ich will Dich lieben, ohne Dich einzuengen

      Dich wertschätzen, ohne Dich zu bewerten,

      Dich erstnehmen, ohne Dich festzulegen,

      Dich einladen, ohne Forderungen an Dich zu stellen,

      Dich informieren, ohne Dich zu belehren,

      Dir etwas schenken, ohne Erwartungen daran zu knüpfen,

      Dir meine Gefühle mitteilen, ohne Dich dafür verantwortlich zu machen,

      Dir helfen, ohne Dich zu beleidigen,

      zu Dir kommen, ohne mich Dir aufzudrängen,

      mich von Dir verabschieden, ohne Wesentliches versäumt zu haben,

      mich um Dich kümmern, ohne Dich verändern zu wollen,

      mich an Dir erfreuen – so wie Du bist!

    • #595624

      Lieber Gregor,

      wie schön.

      Es spiegelt wunderbar Euer liebevolles und respektvolles Miteinander – ein Schatz, dem Du sicher einen Ehrenplatz gibst und auf den Du gut aufpassen wirst !

      Catherine

       

    • #595625

      solange, der Schatz bei mir bleiben mag? darf?

      Wenn der Schatz mich verlassen muss? es Zeit ist?, will ich ihn auf neue Wege ziehen lassen

      (auch wenn ich es nicht ohne Trauer kann)

    • #595649

      Warum sollte Dich dieser Schatz verlassen müssen? Gute Schätze dürfen und wollen bleiben- für immer!

      Trauer ist doch sinnvoll und macht Sinn- alles andere fände ich merkwürdig und eigenartig…

       

      Liebe Abendgrüße

    • #595785

      Moin zusammen,

      das wird jetzt (mal wieder) ein therapeutisches Schreiben. Wenn Ihr auch keine Lust auf Schiet habt, nicht weiterlesen.

      >Jammern an <

      Weder meinen Kindern, noch meinen Bonuskindern will ich das Osterfest versauern.

      Gestern, beim Osteopathen gab es gleich zwei Schietnews.

      Schon 2019 war mir aufgefallen, dass mein Rücken immer steifer wurde, jedoch schmerzfrei. Ich war davon ausgegangen, dass sich die kleinen Muskeln zwischen den Wirbelkörpern, wegen meiner (schon damals) ansteigenden Ängste (beruflicher Art) immer mehr verspannten. (Ich habe seit 2019 etwa 5 cm Körpergröße eingebüßt, wie geschrieben, ich dachte Muskelverspannungen)

      Es hätte 2020 im Frühjahr eine regenerative Therapie beginnen sollen, aber da hat mir Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht.

      Gestern nun meinte der Osteopath, dass er vermuten müsse, das meine Steifigkeit im Rücken nicht von verspannten Muskeln sondern von einer Sonderform des Morbus Bechterew herrühre.
      (Die „Normalform“ des Bechterew beginnt (häufiger bei Männern)in den 30’ern  mit entzündlichen Prozessen in den kleinen Gelenken der Wirbelsäule, oft sehr schmerzhaft, die im Laufe der Krankheit den Körper dazu bringen, (oft) die Wirbelsäule zu krümmen, und irgendwann beginnen die Zwischenräume zwischen den Wirbelkörpern zu verkalken, bis die Wirbelsäule versteift.)

      Bei meinem Vater war und meinem mittlerer Sohn ist der Bechterew akiv geworden.

      Bei der Sonderform die ich haben könnte, die sich erst später im Leben manifestiert, beginnt die Versteifung und Verkalkung der Wirbelsäule schmerzfrei und schleichend. Bis sie, wie jetzt (möglicherweise) bei mir, sich nicht mehr krümmen lässt.

      Genaueres müssen noch Röntgenaufnahmen zeigen, ob die Kaltbrücken schon geschlossen sind.

      Wenn das so ist, werde ich noch etwas 10 Jahre haben, bis ich zum Pflegefall werde. Etwa 7 Jahre davon werde ich noch bis zum Rentenbeginn arbeiten.

      Zum zweiten meinte er, dass ich großes Glück habe, in meiner Jugend und in meinem alten Beruf als Bäcker und Konditor (bis zur Tumorerkrankung, dann Umschulung zum IT- Systemkaufmann und weitgehend sitzende Tätigkeit) körperlich sehr fit gewesen zu seien, sodass ich auch um das Knie mehr Muskeln habe, als viele Andere. Denn mein rechtes Knie sei technisch „Schrott“ und nur die Muskeln würden es soweit stabilisieren, dass ich noch Laufen kann. Auch sei die Wahrscheinlichkeit, das sich das operativ verbessern ließe eher niedrig anzusehen.

      Auch das macht keine Hoffnung auf eine angenehme Altenzeit.

      Mitte Mai habe ich einen Termin beim Orthopäden (den hatte ich schon im Februar gemacht, ursprünglich, um mit ihm über ein Geradestellen meiner O-Beine zu sprechen), da gibt es dann einiges zu klären … .

      In mir sind zur Zeit gleichzeitig konträre Gedanken aktiv, die eine Seite meint „weitermachen, bisher ist in Deinem Leben jede Schwierigkeit irgendwie zu einem guten Ende gekommen“, die andere Seite ist für „Aufgeben“.

      Und ich hänge mich an den Strohhalm, das der Osteopath sich irrt und es doch nur Verspannungen im Rücken sind und die Knie doch sinnvoll operiert und gerade gestellt werden können.

      >Jammern aus<

      Sonntag bin ich bei meiner Bonustochter eingeladen, mache ich „gute Miene zum bösen Spiel“, weil ja noch Nichts bestätigt ist?

      Wann sag ich‘s meinen Söhnen?

      Es ist ein wenig wie in der Depression, mein Kopf weiß, da müssten jetzt Gefühle sein, aber es melden sich keine.

      Außer ein wenig grauem Nebels …

       

      Nachrichten passend zum Grain (Wortgewandelt zu Grün) Donnerstag (greinen=weinen althochdeutsch) und zur Karwoche („Kar“ mittelhochdeutscher Ursprung, dessen ursprünglicher Wortsinn Klage, Elend oder Trauer bedeutet)

    • #595786

      Ich überlege was ich mir von Euch wünschen dürfte.

      Bitte kein Mitleid, die Welt hat genug Leid, leidet nicht mit!

      Aber einen Vielleicht einen Rat, wann ich es meinen und Martinas Kindern sage, warten bis zur Gewissheit oder schon jetzt?

      Irgendwie bin ich dankbar, dass Martina tod ist, dann muss sie den Schiet nicht miterleben …

    • #595787

      Moin nochmal,

      in einem (vermutlich buddhistisch begründeten) Text war das Wort

      Gleichgültig

      untersucht worden (vor vielen Jahren mal darüber meditiert).

      Wobei wir (im Westen) dann eher damit Anteilslosigkeit, mangelndes Interesse (an dem Anderen, am Leid), nicht ins Leben integrieren als Wortsinn sehen (wollen).

      Es hat aber auch einen ganz anderen Zauber in sich,

      Alles ist gleich gültig, zur gleichen Zeit sind mehrere Zustände existent und zugelassen.

      Wenn frau/man also Gleichgültigkeit zulassen kann, kann sie/er zur selben Zeit Trauer und Freude empfinden, ohne werten zu müssen? können? sollen?

      In diesem Sinne wünsche ich Euch einen gleich gültigen (und trauerarmen, eher freudvollen) Tag

      Alles Gute      Gregor

    • #595788

      Mitte Mai habe ich einen Termin beim Orthopäden (den hatte ich schon im Februar gemacht, ursprünglich, um mit ihm über ein Geradestellen meiner O-Beine zu sprechen), da gibt es dann einiges zu klären … .

      Hallo Gregor,

      bis Mitte Mai ist eine sehr lange Zeit, die für dich ohne einen Austausch mit vertrauten Personen sehr quälend und zermürbend werden kann.

      Vielleicht kannst du Ostern im Kreis deiner Familie so gut es geht genießen, Ablenkung erfahren und von der vermuteten Diagnose ein wenig Abstand bekommen.

      Für deine Familie und auch für dich bleibt so die Möglichkeit auf ein  ‚entspanntes‘ Fest erhalten, so wie es die Umstände der Trauer zulassen.

      Nach Ostern würde ich das Gespräch mit den Kindern suchen, es wird dir sicherlich gut tun und deine Kinder mental auf den worst case vorbereiten.

      Auf diesem Weg wünsche ich dir ganz viel Kraft, Mut und das Glück einer Fehldiagnose durch den Osteopathen!

      Liebe Grüße M.

    • #595790

      Lieber Gregor,

      schlimmer geht immer …….sagt man doch ……

      Ich würde mit meinen Kindern, ungeachtet der Ostertage, sprechen. Ich habe allerdings auch einen sehr engen Kontakt zu meinen Töchtern, sie hätten also eh gewußt, dass ich einen Termin beim Arzt hatte.
      In deinem Fall würde ich mich der Meinung von Füchsin anschließen und bald nach Ostern das Gespräch suchen. Sie können für dich eine wichtige Unterstützung sein.

      Liebe Grüße

      Beckchen

    • #595791

      Lieber Gregor,

      ich habe keine Kinder und kann Dir vielleicht gar keine Ratschläge geben. Aber hinter den Fragen, die Du Dir stellst, steckt ein Muster, das ich nur zu gut kenne und vielleicht helfen Dir meine Gedanken.

      Ich habe schon als kleines Mädchen gelernt, Probleme mit mir selbst abzumachen – meine Eltern mochten keine Probleme… Und so habe ich es den größten Teil meines Lebens gehalten, bloß niemanden mit mir belasten. Auch meinem Mann habe ich sicher in unseren langen gemeinsamen Zeit viel zu viel abgenommen, um seine verletzliche Seele zu schonen. Hat uns das gutgetan ? Eher nicht.

      Wie ich hier schon an der einen oder anderen Stelle angedeutet habe, sind mir Angst und Panik nicht fremd, begleiten mich schon seit Studienzeiten. Ein Therapeut meinte zur Ursache einmal, ich hätte zu früh zu viel Verantwortung übernommen. Da ist sicher was dran, ich habe jede Verantwortung übernommen, die auf dem Weg lag, damit ich sie den anderen nicht zumuten muss. Man tut damit sich selbst sowieso nicht aber allen anderen im Umfeld auch keinen Gefallen. Es mag für kleine, vorübergehende Sachen mal das Beste sein aber auf keinen Fall bei Dingen, die mit irgendeiner Wahrscheinlichkeit vielleicht doch ein nicht zu übersehendes Problem werden, das dann alle betrifft.

      Ich denke daher, dass es für alle am besten ist, dieses Problem, das hoffentlich gar keins ist, von vorneherein auf vielen Händen zu tragen. Es macht Euch stärker. Ich halte auch nichts davon, solche Feiertage als „Schontage“ unbelastet zu lassen und erst dann darüber zu reden, wenn alle wieder in ihrem Alltag sind. Deine Kinder sind nicht klein und Du versaust Ihnen nicht das Eiersuchen. Du sitzt mit Deinem Problem mitten drin, denn das macht ja über Ostern auch keine Pause – ich fände es aus meiner heutigen Sicht ehrlich und angemessen, darüber zu reden, um Dich zu entlasten und Dich tragen zu lassen.

      Du wirst den richtigen Weg finden.

      Catherine

    • #595793

      Lieber Gregor,

      unabhängig, ob die Diagnosen so oder so sind. Du hast schon erste Ergebnisse erhalten.

      Was würdest Du Deinem besten Freund in Deinem Fall raten?

      1. Du hast seit Mai letzten Jahres getrauert-das kann kein anderer weg diskutieren, letzten Endes musstest Du sehen, wie Du es mit Dir schaffst.

      2. Du bist erwachsen, Du hast nicht unerhebliche, nein erhebliche gesundheitliche Probleme, die wenn alles schlecht läuft Dir eine begrenzte Lebenszeit bringen. Wieder musst Du letztlich alleine dadurch.

      So, und jetzt die Frage: diese Trauer um Martina ist/ war/ bleibt? schwer, die Untersuchungsergebnisse: keine guten Aussichten. Alle Kinder: Deine Ninder, Bonuskinder sind erwachsen. Einige oder Alle? haben einen Partner, und müssten Deine Wahrheiten nicht alleine verarbeiten. Zudem sind sie erheblich jünger als Du.

       

      Du hast nur Dich selbst mit Deiner Trauer, Deinem Körper, Deinen Prognosen, Deinen Ängsten, Deinen Hoffnung gen…

       

      …würdest Du Deinem besten Freund umher diesen Voraussetzungen empfehlen: Mache es mit Dir alleine aus, sage den Kindern bloß NICHTS : sie sollen das schöne Osterfest nicht verdorben bekommen…..

       

      oder würdest Du raten: Du leidest seit Jahren unter Depressionen, behandelt, aber eine Depression lauert immer, Du leidest unter Ängsten, Du hast mehrfach Deine „Verspannungen“ im Rücken und Deine Versuche angesprochen, Du hast nach langer Ehe Martina getroffen, die Du schmerzvoll ungefragt hergeben musstest….

      Gregor, wer hat hier jetzt Priorität? Und sollte auch 1 x nur an sich denken MÜSSEN ?

      was würdest Du dem Freund sagen?

      Lieber Gregor, ich drücke Fich, weil ich Dich mag.

      Liebe Grüße Birgit

    • #595798

      Lieber Gregor,

      wie immer, das will ich vorausschicken, finde ich Deinen Ausdrucksstil faszinierend. Du schreibst so, dass es trotz der Schwere leicht klingt und ich ein gewisses inneres Schmunzeln verspüre.

      Im Gegensatz stehend zum Inhalt und dessen wahrscheinlich, wie es in Deinem Inneren aussieht.

      Ostern und die Feiertage wären bei meiner Entscheidung, wäre ich Du, nicht ausschlaggebend.

      Kurz gesagt: Ich würde es erst sagen, wenn ich die Meinung des Orthopäden gehört hätte. Es wurde schon viel hier geschrieben „Den anderen nicht zur Last fallen.“ Ich gebe zu, das steckt auch sehr tief in mir drin, wurde mir auch so vorgelebt. Den Hauptpunkt würde ich aber darin sehen, die Reaktionen Deiner und Martinas Kinder auf eine solche Nachricht einzuschätzen.

      Das ist mein Grund, warum ich erst die Diagnose des Orthopäden abwarten würde: Es gibt nicht nur überbehütende Eltern, sondern auch solche Kinder. Mein einer Sohn würde schon alle möglichen Szenarien im Kopf haben und große Ängste entwickeln, und die beiden anderen wären sehr sachlich, und würden das eher nur zur Kenntnis nehmen und abwarten, bis zur, s.o., Diagnose des Orthopäden.

      Das hieße für mich, aber eben nur in meiner Situation, eine wirkliche Erleichterung wäre es für mich nicht, darüber zu sprechen, eher das Gegenteil.

      Du wirst Deine Kinder und die Bonuskinder (was für ein wertschätzendes Wort!) so einschätzen können, was sie Dir an Unterstützung sein können, und danach handeln.

      Herzlichen Gruß

      Anke

    • #595801

      Moin zusammen,

      das Wort Bonuskinder habe ich hier lernen dürfen, bei Stiefvater / -kindern hatte ich immer furchterregende Bilder aus den Märchen der Gebrüder Grimm im Kopf.

      Ich habe gerade den beiden Ältesten der jeweiligen Kinderbanden eine E-Mail gesandt, mit der Freistellung, die Geschwister zu informieren, wenn sie es für richtig fänden.

      Ein „ich weiß es schon länger, aber ich sagte es Euch nicht, weil …“ könnte das Vertrauen zu einander erschüttern.

      Welch ein Glück, eine ausreichende Menge Taschentücher und Kinderfilme im Haus zu haben.

      Gestern hatte ich mir, bevor ich zum Osteopathen gefahren war, „Die Hütte, ein Wochenende mit Gott“ mal wieder angesehen. Mir hilft das, mir das Wesentliche (immer wieder) zu vergegenwärtigen.

    • #595813

      Danke,

      der Austausch mit Euch und die Mail an die „Ältesten der Kinder“ hat Druck aus dem Kessel genommen

    • #595820

      Lieber Gregor,

      Du bist mir – ich kann ja nur für mich sprechen – hier immer so eine wertvolle Hilfe.

       

      Egal, welche Antwort die ausschlaggebende für Dich war, dass es Dir nun besser geht, es freut mich einfach.

      Ich nehme Dich einfach mal in den Arm und drücke Dich.

      Und vielleicht hat der Orthopäde noch Zaubethaftes in seinem Repertoire.

      LG Birgit 🥰

    • #595828

      Moin Birgit,

      ich fürchte es ist nicht die (eine) Antwort, sondern das „etwas Druck loslassen“ und das „nicht alleine im Nebel suchen“.

      Pass bitte Du auf Dich, und ihr Anderen jeder auf sich auf und lasst uns an den Händen halten, wenn der Nebel dichter und grauer wird.

      Ich drück‘ zurück …

    • #595830

      Pass bitte Du auf Dich, und ihr Anderen jeder auf sich auf und lasst uns an den Händen halten, wenn der Nebel dichter und grauer wird.<<

      da tauchen bei mir so schöner. Bilder auf, danke Dir lieber Gregor.

      Es ist so schön, dass es Dir in der Sch… mit Deiner Entscheidung nun besser geht.

      🥰 Birgit

    • #595831

      Tja, wem der Schiet bis zum Kinn steht, sollte Kniebeugen vermeiden …

      • #595840

        Auch wenn es wahrscheinlich unpassend ist … mußte ich doch jetzt herzhaft lachen.

        • #595849

          Moin Susanne,

          das war der Sinn der Übung.           Sir Charles Chaplin, „ein Tag ohne zu Lachen ist ein verlorener Tag“

    • #595832

      Lieber Gregor,

      son Schit! Jetzt hast du ja schon deine Entscheidung getroffen und richtig, wir müssen nicht mehr immer alles alleine schaffen und vielleicht hilft uns ja auch die Trauer beim Umdenken.

      Ich drück dir die Daumen, alles Liebe, Magdalena

    • #595834

      Moin Anke,

      hattest Du bei mir die „Geschichte mit den zwei Bären in jedem Menschen“ schon mal gelesen?

      (Bei den indigenen Völkern Nordamerikas hat die Geschichte ihre Herkunft. In jedem Menschen wohnen zwei Bären der Eine representiert Ängste, Wut, Egoismus, Scham, etc. der Andere Altruismus, Liebe, Vertrauen, Friedfertigkeit etc. . Und die Kinder fragen, welcher Bär in jedem Menschen der größere/stärkere werde.

      Die Antwort          „der, den Du fütterst“)

      Deswegen mühe ich mich, auch unangenehme Ereignisse, Gefühle, etc. in freudvolle? angenehme? Worte zu kleiden.

      Damit füttere ich den, den ich füttern will, der andere wird von allein dick und groß …

    • #595836

      Moin Magdalena,

      „wir müssen nicht mehr immer alles alleine schaffen“

      Ich fürchte das wird dann eine der Aufgaben die ich (noch) lernen muss. Es war immer viel einfacher sich um Andere zu kümmern. Die Vorstellung in älteren Jahren auf Hilfe Anderer angewiesen zu sein ist nicht angenehm.

      Möge die Göttin mir die Gnade erweisen, auch dies, wenn ich es lernen muss, ohne Scham und Angst annehmen zu können …

      Aber, hey, noch kann ich ohne (große) Hilfe (auch alleine) leben … zu zweit war es aber viel schöner …

    • #595839

      Lieber Gregor,

      ich glaube, wenn das Vertrauen und die Liebe zu denen, die Dir gerne helfen wollen, ein sehr Gutes ist, solltest Du die Hilfe an nehmen.

       

      Ich habe keine Möglichkeit um Hilfe zu bitten: es ist einfach niemand da……

       

      Wenn Du jetzt mal die beiden Gefühle neben einander stellst: wird es nicht doch ein besseres Gefühl? Es gibt jemanden, mindestens 1 Person, die Du fragen kannst. Sollte uns die Trauer nicht auch ein Stück mehr zu uns führen? Und uns tragen lassen?

      Liebe Grüße 🤷‍♀️

    • #595843

      Moin Birgit,

      sicher ist es ein beruhigendes Gefühl, wenn ich Hilfe brauche, jemande*n zu wissen, der helfen wird.

      Aber wen frage ich da? Eine Frau, die selbst zwei kleine Kinder hat 1 und 4 Jahre alt.

      Auch Martinas jüngster Sohn würde helfen, aber mehr aus sozialer Not, denn aus Freiwilligkeit (seine soziale not nimmt ihm den freien Willen, auch gruselig)

      Und Martinas älterer Sohn ist 400 km entfernt (und hilft lieber nicht, wenn er es vermeiden kann)

      Auch meine Söhne würden helfen, aber das sind 500 oder 800 km.

       

      Ich tue jetzt einigen Menschen Unrecht, aber das geht gerade durch meinen Kopf,

      aus dem deutschen Hair

      Warum sind Leute nur so herzlos?
      Warum sind sie nur so hart?
      „Nein“ sagt sich so leicht
      Hart sein ist so leicht

      Warum sind Leute so gefühllos?
      Warum sind sie nur so kalt?
      „Nein“ sagt sich so leicht
      Hart sein ist so leicht

      Wie grausam sind oft grad sie, die wir lieben?
      Und was tun jene, die immer nur reden
      Von dem großen Elend, das die Welt bedroht?
      Phrasen lindern keine Not, da hilft nur Brot

      Warum sind Leute nur so herzlos?
      Warum sind sie nur so hart?
      „Ja“ sagt sich so leicht
      Helfen wär so leicht

      Doch ganz besonders ihr braven Gerechten
      Die and’re richten und Sünden so hassen
      Und schon schielen nach dem Leben, nach dem Tod
      Schenkt ihr einem Freund in Not je ein Stück Brot?

      Warum sind Leute so gefühllos?
      Warum sind sie hart und kalt?
      Kalt sein ist so leicht
      Hart sein ist so leicht
      „Nein“ sagt sich so leicht
      „Nein“ sagt sich zu leicht

      https://www.youtube.com/watch?v=DMWRavWtoLQ

    • #595844

      Oh weh,

      wenn ich genau in mich höre und ehrlich bin, helfe ich auch eher (bei mir eher fremden Menschen) aus der Angst vor der Konsequenz der Göttin, als aus freiem Herzen …

      Vielleicht erklärt das meine Angst vor dem Annehmen von Hilfe?

    • #595845

      Lieber Gregor,

      vermutlich musst du durch die Scham einfach durch wenn es keine andere Wahl gibt. Ich frage mich wie du das bisher alles allein bewältigt hast.

      Ich bin jetzt allein mit Haus und großem Garten und zwei kranken Katzen und kann ganz schlecht um Hilfe bitten. Das musste ich aber jetzt lernen. Wenn möglich kaufe ich die Hilfe ein, geht aber nicht immer, manchmal zu  aufwendig zu teuer und mein Stolz davor „das schaffst du schon“.

      Neulich ging es darum Holz zu sägen, keine große Aktion, ich bin 10 Tage damit rumgelaufen meinen Nachbarn zu bitten, dann hat er es von sich aus angeboten und ich war sehr froh darüber.

      Aber oft kommt der Satz dann doch: „kannst du mal bitte…“ Etwas ist zu schwer für mich, brauche eine zweite Hand etc., die Scham lässt mit der Zeit nach und das schlechte Gewissen auch. Kann ja mal was Leckeres kochen, ein Geschenk vorbei bringen…

      Früher war ich auch diejenige die für andere da war.

      Liebe Grüße; Magdalena

    • #595846

      Moin Magdalena,

      wie ich es bisher geschafft habe?

      So wie du, Zähne zusammenbeissen und sich selbst die „dritte Hand sein“, oder Hilfe einkaufen.

      Manchmal habe ich so lange gewartet bis irgendwelche Kinder im Haus waren oder in der ärgsten Not einen lieben Nachbarn gefragt.

      Ja, um Hilfe zu bitten ist eine harte Übung … (aber ich will ja auch niemandem zur Last fallen …)

      Dieser Karfreitag ist ein „schwere Themen Tag“

    • #595862

      Liebe Magdalena, lieber Gregor,

      mir ist meine Bitte um Hilfe teuer zu stehen gekommen. Die eine hat mich, als nichts mehr floss, angebettelt. In einem Fall wurde ich alleine mit Fremden gelassen und nachher durfte ich mir abhören, was ich hätte besser tun sollen…..

      Ich für mich werde lieber für Hilfe bezahlen, es sei denn der Mensch ist sooo lieb, habe ich auch erlebt, dann versuche ich aber gerne das irgendwie anders für beide zur Freude gut zu machen.

      Aber ansonsten muss ich mir einen Handwerker holen 🤷‍♀️

      ….. so habe ich dann gute Freund kennen gelernt ……

       

      Ach, ich wünsche Euch gute Erfahrungen, ich möchte nicht glauben, dass so viele Menschen unqualifiziert sind…..

       

      Aber Gregor, was macht es bei Dir und mir dann für einen Unterschied? Keinen, und ich kann Dich total verstehen🥰

    • #595863

      Hallo Gregor,

      die Geschichte mit den Bären kenne ich, denke aber viel zu selten an sie. Daher danke für Deine Erinnerung.

      „Nein“ zu sagen, wenn man mich um Hilfe bittet, ist für mich viel schwerer, als „ja“ zu sagen. Dieser Text von Hair trifft auf mich nicht oder nur selten zu. Denn immer Ja zu sagen, geht nicht, das richtige Abgrenzen habe ich, hoffe ich!, doch gelernt.

       

    • #595864

      hallo Gregor …..

      ich finde es gut, dass Du Deinen Kinder Bescheid gesagt hast  – auch wenn Du den Weg über die E-Mail gewählt hast. Ich wünsche Dir, dass Du beim Orthopäden eine gute Nachricht bekommst und der Osteopathen sich geirrt hat.

      ja die Frage nach der Hilfe ist so ein Thema ….. Mein Mann und ich waren immer stolz, dass wir fast ohne fremde Hilfe ausgekommen sind. Mein Mann war Handwerker und ich glaube, aus diesem Grund ging auch bei uns nie ein Gerät kaputt. Leider ist letztes Jahr vieles liegen geblieben und so habe ich – wenn das Wetter besser ist – viel zu tun ums Haus. Auch hier werde ich wohl ab und an um Hilfe bitten müssen, aber es wird mir SEHR schwer fallen und ich finde es einfach nur schrecklich.

       

    • #595920

      Lieber Gregor,

      So ein Mist…das Schicksal ist leider noch nicht mal so freundlich , einen im Trauerfall mit schweren Krankheiten zu verschonen..Vermutlich ist eher das Gegenteil der Fall.

      Ich finde es aber ehrlich gesagt auch nicht so geschickt, wenn dir dein osteopath sagt, dein Knie sei “ Schrott“…das könnte man auch anders ausdrücken.

       

      Gut, dass du mit deinen Kindern darüber geredet hast.

      Ich muss das ja gerade auch lernen, wie man um Hilfe bittet ohne andere zu überfordern.

       

      Dafür muss man dann eben auch darüber reden um die “ Last “ auf möglichst viele Schultern zu verteilen.

      Bei mir gibt es eben auch keine Familie in der Nähe….aber durch dieses Kirchencafe habe ich Anbindung an unsere Gemeinde gefunden und dort gibt es auch ein Frwiwilligennetzwerk.

       

      Ich habe das noch nicht in Anspruch nehmen müssen, bin aber ganz froh, darum zu wissen.

       

      Für mich ist es jetzt auch die Entscheidungsfrage…ich habe mir selber oft den innerliche  Druck gemacht, mich auf der Seite der Helfer engagieren zu müssen….hab es aber aufgrund der Unberechenbarkeit der Migräneanfälle und der Depression nie geschafft.

       

      Durch diese Krebserkrankung kann ich mich vielleicht nun besser als “ hilfsbedürftig “ verorten.

      Ich lerne nun auch, dass man wirklich konkret fragen muss und dass es eben nicht funktioniert, passiv auf Hilfsangebote zu warten.

       

      Ich habe ja in zwei Wochen diese Port OP für die Chemotherapie….und bin da schon wieder wütend geworden, als ich gelesen hab, dass da jemand unterschreiben muss, dass er mich 24 Stunden lang nicht allein lässt….wie soll das gehen in meiner Einzimmerwohnung?

      Als ich das einer Freundin erzählte  und meinte, dass man mir doch bitte ein Bett im Krankenhaus zur Verfügung stellen solle, bot sie mir an, dass ich dann bei ihr bleiben könne….Sie habe genug Betten.

       

      Super, da wäre ich von selber gar nicht drauf gekommen.

       

      Von daher ist es glaube ich wichtig, möglichst konkret zu sein in dem was man gerade braucht.

       

    • #595954

      Moin zusammen,

      nachdem ich gestern durchaus ein wenig in Panik war, hat sich der Gefühlszoo langsam wieder beruhigt.

      Meine Bonustochter war ein wenig da und ich besuche sie ja auch morgen und überflüssige Energie habe ich kreativ genutzt.

      In Teilen der jüdischen Welt ist es Brauch, bei Besuchen auf dem Friedhof, dem Besuchten einen Stein auf den Grabstein zu legen.

      Ich habe das etwas modifiziert …

      Steine-1a

      • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Wochen von Gregor58.
    • #595961

      Wie schön….

    • #596988

      Moin zusammen,

      zuerst will ich Alle neu angemeldeten um Verzeihung bitten, dass ich sie nicht persönlich begrüßte, aber manchmal geht es einfach nicht.

      Jetzt ist schon „morgen“, also in 13 Tagen wird mein Witwer sein ein Jahr alt. Wie ein kleines Kind ist es nicht aus dem „Windelalter“ (OK es sind in dem Fall Taschentücher) raus.

      Ich hatte die Tage mit einer Psychologin gesprochen, sie meinte mit der „Trauerei“ sei ich auf einem guten Weg, was mich zur Zeit destabilisiere sei eher der „Trauernebel“.
      (Ich hatte einst gedacht, in einem ¾ Jahr wäre ich durch die Trauer „durch“. Ja Pustekuchen)

      Ich kann meine Lebensgeschichte reflektieren, ich kann beschreiben, was sich seit Martinas Schiettag alles verändert hat, und wie,
      aber was meine Zukunft betrifft habe ich noch nicht mal eine Ahnung, wie ich mir wünschte, dass sich mein Lebensweg entwickle … (bis auf die wage Hoffnung, nicht bis zu meinem Tod allein zu bleiben)

      Ich werde bald 60, meine Seele? Psyche? hat eine Delle mehr, mein Körper spielt „alter Mann“ oder „Trauerkater“ (wie Muskelkater, aber ohne Sport), der Kreislauf gerne „Ringelrein“, abgesehen von einigem „unnützigem Wissen“ und einem etwas schrägen Humor habe ich nicht viel zu bieten.

      Das alles füttert alte Ängste, „allein in einer feindlichen Welt“ zu sein …

      Ich bin Teil der „Fraktion“, die an ein „neues Leben“ nach der Trauer glaubt, aber zur Zeit habe ich so gar keinen Plan was, wie, ich als „nächsten Schritt“ tun will …

      Naja, vielleicht versuche ich jetzt erstmal noch ein wenig Schlaf zu finden, vorhin, auf dem Sofa, hatte sie?er? mich überrumpelt, aber als ich dann nach dem Wiedererwachen ins Bett gegangen war, Spielte der Schlaf mit mir Verstecken.

      Alles Gute        Gregor

      PS: Wisst Ihr, wie frau/man einen Menschen nennt, der auf einen Schlag die Hälfte seiner sozialen Kompetenz verloren hat?

       

      Witwer

    • #597008

      Ich hatte die Tage mit einer Psychologin gesprochen, sie meinte mit der „Trauerei“ sei ich auf einem guten Weg, was mich zur Zeit destabilisiere sei eher der „Trauernebel“.

      Was ist mit Trauernebel gemeint? Orientierungslosigkeit?

      Nachtrag:

      Ich glaube, im weiteren Verlauf des Posts hast du die Antwort auf meine Frage schon gegeben. Hatte das überlesen.  Wollte meinen Post nicht löschen, weil dann Fragezeichen aufkommen.  🙂

       

       

       

       

      • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Woche von Lebensfluss.
    • #597032

      Moin Kilana,

      ich bin gerade über den Podcast Raus aus der Depression „gestolpert“

      https://www.ardaudiothek.de/sendung/raus-aus-der-depression/90479748/

      Mit Harald Schmidt und Ulrich Hegerl (Deutsche Depressions Hilfe)

      Kennst Du den? Wenn nicht ruhig mal reinhören

    • #597050

      Danke…Nein, kannte ich nicht.

      Hab gerade mal reingehört….leider bin ich kein Fan von Harald Schmidt und seinem Gerede.

       

      Na, zumindest kenne ich dieses Festgeklebt sein im  Bett und die Antrieblosigkeit, die ich als Nebenwirkung der Chemotherapie  Werte, schon durch die Depression….das macht es erträglicher.

      Es sollte eben nur nicht allzu lange anhalten…aber Essen geht schon wieder etwas besser.

       

      Grössere Dramen blieben mir aber bisher zum Glück erspart.

    • #597053

      Mögen Dir weitere Dramen erspart bleiben

    • #597130

      Moin zusammen,

      nachdem ich heute morgen (wie (fast) immer am Sonntag früh) bei Martinas (Körper) Grab war, nutzte ich gerade einen Kräfteanfall um die Fenster im ersten Stock zu putzen und durch zu saugen.

      Wenn das Wetter „friedlich“ bleibt, werde ich nach einer kurzen Pause mit dem Fahrrad in die Wedeler Marsch fahren, heute ist bei der NABU Vogelstation Kiebitzfest.

      Möge die Übung gelingen und einen trauerarmen Sonntag       Gregor

    • #597151

      Moin zusammen,

      ich war beim Kiebitzfest ….     aber zu viele Menschen, zu viel Trubel

      Ich bin wieder gegangen …

    • #597157

      Hallo Gregor,

      aber du hast es versucht….. das zählt.

      Viele Menschen kann ich i.M. auch nicht ertragen… setz dich nicht unter druck

    • #597163

      Moin Sanne,

      nicht nur versucht, gemacht, hat sich nicht gut angefühlt, mich dagegen entschieden.

      Ein Schritt,    fühlen, erkennen        nächster Schritt       fühlen, erkennen          nächster Schritt         … bis die Nebel sich lichten und der nächste Tag beginnt

       

      PS: ich bezahle aber, in dem ich mich vom Schiettag und der Nähe zu (der alten) Martina weg bewege, die guten Zeiten, die wir erleben durften jedoch bleiben in meinem Herz

    • #597168

      Hallo Gregor,

      Ich finde es aber nicht schlimm, dass du dich anders entschieden hast …. du hast es versucht und es war nicht gut….. also nach dir geguckt

       

    • #597449

      Moin zusammen,

      nächste Woche Freitag werde ich das erste Jahr ohne Martina erlebt haben.

      Ich neige dazu, Gefühle, die ich nicht „erleben will? kann? zulassen will? In den Körper „fallen“ zu lassen.

      Ich trenne die Gefühle , bei denen Martina im Mittelpunkt steht, diese nenne ich Trauer, von Gefühlen, bei denen mein „Verlust“ im Mittelpunkt steht, diese nenne ich meine Schietgefühle.

      Die Trauer ist bei mir, aber (kann ich das so schreiben?) friedlich und ist mit Martinas Liebe, Hand in Hand an meiner Seite.

      Mein Schietgefühl Gefühlszoo jedoch ist immer wieder ausser Rand und Band. Nachdem ich in der Nacht einen Angstanfall hatte, hat heute mein Kreislauf „Spielchen gespielt“.

      Jedoch, ich habe den Eindruck, meinen Schietgefühlen geht, wie mir auch, langsam die Kraft aus.

      War Trauer am Anfang heiss und feurig, dann wild und heftig und später „anschmiegsam und liebevoll?“, erlebe ich bei mir und meinen Schietgefühlen, dass uns die Kraft verlässt.

      Ich bin da, sie sind da, aber ich und sie müssen immer wieder Pausen machen, weil uns „die Luft wegbleibt“.

      Ich bin gespannt, wie sich das in den nächsten 12 Monaten weiterentwickelt ….

      Das „Positive“ am Witwer sein ist, seit Martinas Schiettag war mir keinen Tag mehr langweilig (ich fürchte, ich könnte ein wenig Ruhe brauchen …)

      Wohl an den, Herz, nimm Abschied und gesunde

      (Hermann Hesse)

    • #597453

      Hallo Gregor,

      ich kann Deine Unterteilung gut verstehen. Ich bin mit meiner Trauer auch auf Du und Du, ich weiß, dass sie mir nur Gutes will. Aber meine Kräfte gehen nun nach einem Jahr ohne meinen Schatz dem Ende zu. So, als wenn der Akku kurz vor Ende ist. Sich um alles alleine kümmern und ein stressiger Job, puh. Kein Arm, in den ich mich kuscheln kann, um wieder aufzutanken.

      Ängste vor der Zukunft lassen sich auch zwischendurch blicken, aber ich schaffe es mir irgendwie immer zu sagen: „Vertraue in die Zukunft, es kommt alles so, wie es kommen soll….“. Aber wenn ich hier andere Geschichten lese, nach so einem Schicksalsschlag wie wir es erlebt haben, auch noch Krankheiten hinzukommen und natürlich nicht vor weiteren Widrigkeiten des Lebens verschont bleiben, dann grummelt es schon im Magen.

      Darf ich fragen, was für Ängste Dich plagen? Du musst natürlich nicht darauf antworten.

      Ich glaube, dass unsere Psyche und Körper einfach noch lange Zeit brauchen, um sich zu erholen.

      Liebe Grüße

      Nicki

    • #597454

      Moin Nicki,

      wenn ich meine Ängste erwähne, ist eine Nachfrage verständlich.

      An Ängsten habe ich so einiges, zu einem habe ich eine generalisierte Angststörung (Menschen mit einer generalisierten Angststörung haben nahezu ständig Angst. Das Angstgefühl lässt sich nicht kontrollieren und schränkt den Alltag ein).

      Zudem treiben mich zur Zeit andere Ängste um, dass ich Martina und ihren Kinder Unrecht tue, wenn ich mir grundsätzlich vorstellen kann, irgendwann eine andere Frau kennenzulernen. (Wobei sich, sowohl Martinas als auch meine Kinder freuen würden, wenn dies geschähe)

      Weil meine Psyche und mein Kreislauf nicht stabil sind, treiben mich auch Ängste meinen Job, wegen „körperlich, seelischer“ Instabilität zu verlieren. (Verlust des Arbeitsplatzes ist auch ein Treiber der Angststörung).

      Ganz allgemein, war ich in der Ehe mit Martina vor der „gefährlichen, wenig „berechenbaren“ Umwelt „beschützt“, ich hatte ja eine Menschin an meiner Seite, die mir „den Rücken schützt“ (Angst vor Angriffen „von hinten“) und mir im Notfall Unterstützung gewährt.

    • #597473

      Danke für Deine ehrliche Schilderung.

      Ich brauche Dir ja nicht mit Ratschlägen kommen, aber ich werde auf jeden Fall über eine Reha nachdenken.

       

      Ganz liebe Grüße

    • #597475

      Moin Nicki,

      ich denke öfter über eine Reha, Kur oder ähnliches nach, bisher habe ich es mir aber nicht „erlauben“ können. Es gibt (in meinem Kopf) Menschen für die dies wichtiger wäre als für mich.

      Ich komme ja (irgendwie) zurecht …

      • #597516

        „Ich komme ja (irgendwie) zurecht …“ – spätestens mit diesem Satz bestätigst Du, dass Du eine gute Therapie dringend nötig hättest. Ich kenne das. Meine Frau hätte nur gesagt: „Ausrede! Ausrede! Ausrede!“ und sie hatte damit immer recht. Wir sind sehr kreativ beim Finden von Ausreden. Die Therapeuten kennen das und genau da lohnt es sich hinzuschauen. Könnte es vielleicht an etwas Selbstliebe und Selbstwahrnehmung fehlen? Oder suchst Du jemanden, der Dich schubst, weil in Deinem Leben die Entscheidungen von anderen getroffen wurden? Hiermit geschehen. Ich wünsche Dir viel Erfolg, es wird gut werden dort.
        Liebe Grüße, Ulrich

    • #597478

      Lieber Gregor,

      jetzt muss ich mich mal melden und meckern – Bullshit !

      Du bist der wichtigste Mensch Deines Lebens und wenn Du das Gefühl hast, dass eine Reha gut für Dich sein könnte,dann mach das.

      Es geht nicht um‘s Klarkommen, es geht um wieder zufrieden sein, um Hoffnung und Ideen für die Zukunft haben, Und da bist Du sicher so wichtig wie alle anderen.

      Also Hausarzt – Antrag – Packen …

      Catherine

    • #597523

      Moin Ulrich,

      mit der Selbstliebe habe ich durchaus noch kein guten Austausch.

      Und wenn ich „Ich komme ja (irgendwie) zurecht …“ schreie, höre ich von meiner alte Therapeutin ein deutlich missbilligendes Stöhnen …

      Ich hatte erst vor kurzem ein Gespräch mit einer Psychologin, aber das war nicht „das Richtige“.

    • #597526

      Lieber Gregor,

      ich habe immer gehört, dass die Chemie das wichtigste ist für den Erfolg.

      Ich hatte auch ein Gespräch bei einer Verhaltenstherapeutin, und das war auch nicht das richtige.

      Wenn Du Geduld hast, kannst Du aber vielleicht die/den richtigen Psychologen für Dich finden.

      Du kannst auch einen Antrag auf eine Reha stellen, und wenn diese bewilligt wird, hast Du ab Bewilligung in Absprache mit den Aufnahmemöglichkeit  der Einrichtung 6 Monate Zeit, diese anzutreten, oder es zu lassen. Es ist keine Pflicht, die Reha dann anzutreten. Vielleicht hilft Dir das ein wenig.

      Ich wünsche Dir einen guten Weg.

      Liebe Grüße

      Birgit

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