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  • Dieses Thema hat 13 Antworten und 11 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 1 Monat von Nimer.
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Morgen ist die Beerdigung

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    • #595409

      O Gott, mir graut es so von dem morgigen Tag – mein Mann, die Liebe meines Lebens wir morgen beerdigt. Ich weiß nicht, wie ich den Tag überstehen soll. Das wird dann alles wieder so real! Ich kann es einfach nicht glauben, dass er nicht mehr da ist und es heißt, für immer den Abschied nehmen.

      Dazu kommt noch, dass seine Schwester, die in England lebt, mit ihrem Mann zur Beerdigung kommt und wie ich von der Tochter meines Mannes erfahren habe, die 3 Tage/Nächte bei seiner Exfrau bleibt. Das hat mit weh getan, ich dachte, wir können die Tage über ihren Bruder, meinen geliebten Mann, reden, was vielleicht ein kleiner Trost für mich wäre, aber ich brauche das jetzt. Ich glaube, ihr kennt das alle: das Bedürfnis, über den Liebsten zu reden, mit Menschen, die ihn noch vor mit kannten, auch über seine letzten Tage erzählen, einfach mit seiner Familie zusammen trauern und Zeit dafür haben.

      Ja, es ist wie es ist, es schmerzt aber zusätzlich.

      Viele von euch haben die Beerdigung schon hinter sich. Ich habe viel Beiträge gelesen, da heißt es teilweise, es war nicht so schlimm, wie erwartet. Ich hoffe, das wird für mich auch so sein. Ich weine alleine, weiß aber, dass ich nicht alleine bin, solange ich hier Menschen habe, die verstehen, wie es mir geht.

      Danke fürs Zuhören, euer Nimer

    • #595421

      Hallo Nimer,

      ich weiß ja nicht wie der „Draht“ zu seiner Exfrau ist……vielleicht funktioniert es gemeinsam und die Exfrau nimmt sich etwas zurück.
      Was hast du denn für hinterher geplant? Wir waren in einem ganz kleinen Kreis in einem Kölner Brauhaus und haben da noch gegessen und geredet. Ich bin froh, dass jemand Fotos von unserem Trauerzug gemacht hat, weil ich ganz schön neben mir stand und sonst keine Erinnerung daran gehabt hätte. Ich hatte Musik ausgesucht, die wie auf dem Weg und am Grab gehört haben. Diese Playlist kann ich auch nicht immer hören, weil sie mich schnell traurig macht. Manchmal brauche ich das allerdings.
      Ich hoffe, du hast wenigstens eine Freundin bei dir, die sich bei dir einhakt.
      Viel Kraft für dich für morgen.

      Liebe Grüße

      Andrea

       

    • #595425

      Liebe Nimer, Du wirst die Beerdigung schaffen, so wie wir es alle geschafft haben. Ich hatte das Gefühl, dass ich mit der besonderen Gestaltung der Trauerfeier noch einmal etwas für meinen Mann tun konnte. Es hat mich gefreut, wie viele Menschen gekommen sind. Das war eine Würdigung für ihn als Menschen. Nach der Trauerfeier haben sich auch einige Leute bei mir bedankt, dass wir ihnen mit der Trauerfeier eine Möglichkeit angeboten haben, Abschied zu nehmen. Bei einem plötzlichen Tod ist das für das soziale Umfeld auch ein Bedürfnis. Vielleicht kannst Du es auch so sehen. Und die Sache mit der Schwester lass nicht so an Dich ran. Sie wird wieder abreisen und bestimmt gibt es noch andere Menschen, mit denen Du sprechen kannst.

    • #595426

      Hallo Nimer,

      Ich wünsche Dir für morgen sehr viel Kraft.  Für mich war es eine emotionale Höchstleistung.

      Aber ich habe meinen Mann mit all meiner Liebe zu Grabe getragen.  Ich habe seine Urne getragen und es wurde seine Musik gespielt und die Trauerrednerin hat uns einen persönlichen Abschied ermöglicht.

      Du wirst das schaffen – mit Deiner ganzen Liebe für Deinen Mann

       

    • #595427

      Liebe Nimer,

      auch ich wünsche dir ganz viel Kraft für Morgen. Du wirst ja nicht allein sein und vielleicht ist es ganz gut das du auch ein bisschen Ruhe hast, es wird ja auf jeden Fall emotional sehr herausfordernd. Und ich hoffe du sitzt danach noch mit lieben Menschen zusammen.

      Ich wollte unbedingt das mein Mann stolz auf mich sein kann, das hat mir geholfen meine Kräfte zu bündeln und ich war in Begleitung von Freunden die mich nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen haben, das war ganz wunderbar.

      Alles Gute für dich, Magdalena

    • #595439

      Liebe Nimer,

      ich wünsche dir ganz viel Kraft für Morgen. Du schaffst das. Ich habe von der Beerdigung nicht viel mitbekommen,mein Hausarzt hat mich mit Beruhigungsmittel vollgepumpt. Im Nachhinein hätte ich nicht zustimmen sollen, so hab ich alles im Nebel mitbekommen.

      Alles Gute und viel Kraft für dich

      Tanja

    • #595440

      Lieber Nimer,

      zunächst einmal wünsche ich Dir ganz viel Kraft für morgen. Ich hoffe, du hast liebe Menschen an deiner Seite, die dich bei dem  schweren Weg begleiten. Ich hatte meine Kinder bei mir,  alle sind neben mir gegangen, und unsere älteste Tochter Julia hat im Namen ihrer 3 Geschwister eine Dankesrede an ihren Papa gehalten. Ihre Stärke, am Sarg ihres Papas zu sprechen, hat mich zutiefst berührt. Ich bin unendlich dankbar, das wir Jürgen einen schönen, sehr persönlichen Abschied geben konnten.  Es hätte ihm bestimmt gefallen. Und das tröstet mich. Und irgendwie habe ich den Tag geschafft.

      Du schaffst es auch !

      liebe Grüße Bettina

       

       

       

    • #595444

      Liebe Nimer,

      das muss morgen kein schlimmer Tag werden. Versuch es so zu sehen wie Inselliebe:

      Das war eine Würdigung für ihn als Menschen.

      Genauso habe ich es empfunden.

      Vielleicht kannst du dich nochmal ganz tief mit ihm verbinden und alles andere ausblenden. Die anderen Trauergäste, die da sein werden, haben ihn gemocht oder auch geliebt und waren mit ihm auf die eine oder andere Weise verbunden. Vielleicht kannst du dich von all den guten und bestimmt auch traurigen Gedanken, die um dich herum sind, tragen zu lassen. Ich habe vorhin den ersten Teil von den „6 Notwendigkeiten der Trauer“ gehört. Wie sagte Christine Kempkes: „lass es fließen“… du brauchst morgen ja nicht stark sein. Es sind liebe Menschen da, die dir zur Seite stehen.

      Mein Mann wurde am 10. Februar im Ruhewald bestattet. Alle Tage davor und danach waren komplett kalt und verregnet. An dem Tag schien die Sonne und es war fast warm. Wir hatten ausschließlich den engsten Familien- und Freundeskreis dabei, so dass wir ungefähr 40 Personen waren. Es war eine so schöne ruhige Atmosphäre dort im sonnendurchfluteten Wald, wir hatten Musik mit Bedeutungen für meinem Mann und uns ausgesucht. Meine Söhne haben die Urne durch den Wald zu seinem Baum getragen. Auch der Austausch beim anschließenden Kaffetrinken hat mir gut getan.

      Mein Mann hatte seit Jahren regelmäßig Samen von unseren Mohnblumen im Garten „geerntet“ und diese „Guerilla Gardening“-mäßig in der Stadt verstreut. Die Samen vom letzten Jahr, die dieses Jahr nicht mehr zum Einsatz kommen werden, habe ich für jeden Trauergast in kleine Tütchen verpackt.

      Ich hab mal versucht ein Bild anzuhängen… mal schauen, ob das geklappt hat.

       

      Es muss morgen nicht ganz grausig werden, liebe Nimer. Ich denk an dich

      • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Monat, 1 Woche von Annie.
    • #595447
      1. O Gott, mir graut es so von dem morgigen Tag – mein Mann, die Liebe meines Lebens wir morgen beerdigt. Ich weiß nicht, wie ich den Tag überstehen soll. Das wird dann alles wieder so real! Ich kann es einfach nicht glauben, dass er nicht mehr da ist und es heißt, für immer den Abschied nehmen.

        Dazu kommt noch, dass seine Schwester, die in England lebt, mit ihrem Mann zur Beerdigung kommt und wie ich von der Tochter meines Mannes erfahren habe, die 3 Tage/Nächte bei seiner Exfrau bleibt. Das hat mit weh getan, ich dachte, wir können die Tage über ihren Bruder, meinen geliebten Mann, reden, was vielleicht ein kleiner Trost für mich wäre, aber ich brauche das jetzt. Ich glaube, ihr kennt das alle: das Bedürfnis, über den Liebsten zu reden, mit Menschen, die ihn noch vor mit kannten, auch über seine letzten Tage erzählen, einfach mit seiner Familie zusammen trauern und Zeit dafür haben.

        Ja, es ist wie es ist, es schmerzt aber zusätzlich.

        Viele von euch haben die Beerdigung schon hinter sich. Ich habe viel Beiträge gelesen, da heißt es teilweise, es war nicht so schlimm, wie erwartet. Ich hoffe, das wird für mich auch so sein. Ich weine alleine, weiß aber, dass ich nicht alleine bin, solange ich hier Menschen habe, die verstehen, wie es mir geht.

        Danke fürs Zuhören, euer Nimer

        Hallo Nimar,mach dir kein kopf,das wird schon.Mach dein ding,lass dich nicht beeinflussen.Alles gute….

    • #595448

      Hallo Nimer,

      im Nachhinein war der Tag der Seebestattung einer der besten seit dem Tod meines Mannes. Wir waren nur im engsten Freundeskreis auf dem Schiff und danach bei mir. Wir haben bis spät zusammen gelacht und geweint und Geschichten erzählt.

      Es war halt keine Beerdigung im herkömmlichen Sinne mit vielen Menschen, das wäre meinem Mann zuwider gewesen. Aber so war es in seinem Sinne und für mich sehr schön.

      Du wirst es so geplant haben, wie es für Euch stimmig ist und ich bin sicher, dass Dir der Tag auch Positives bringt.

      Alle Kraft für morgen

      Catherine

    • #595503

      Hallo meine lieben, vielen dank für euere Unterstützung! Die Beerdigung gestern war sehr schwer für mich, da die unvorstellbar grausame Wahrheit, dass mein Nils tot ist, bestätigt hat. Ich hatte die Urne meines über alles geliebten Mannes, mit Aufschrift seines Namens, Geburts- und Sterbedaten, zum Grab getragen und das war der schwerster Gang meines Lebens. Ich weiß, dass ihr versteht, was ich meine, viele von euch haben das hinter sich. Es war nur ein kleiner Kreis der Familie und engsten Freunden, keine große Zeremonie, so wie mein Mann es sich gewünscht hat. Wir haben viel darüber gesprochen, nach dem Tod seiner Mutter vor 5 Jahren. Er wurde an einem liegenden Baumstamm begraben, an dem später sein Name geritzt wird.

      Ich hatte viel Unterstützung von meiner Tochter und auch seiner Familie, wir waren dann gemeinsam essen und haben über ihn gesprochen. Unsere kleine Enkeln (seine Tochter hat einen Monat nach meiner Tochter auch einen Sonn bekommen), 8 und 7 Monate, haben die ganze Gesellschaft unterhalten.

      Das Leben geht weiter, das weiß ich. Aber die große Leere, die mein Liebster hinterlassen hat, bleibt. Ich hoffe, dass es mit der Zeit besser wird, die Nacht heute war aber grausam, ich hatte das Gefühl, mein Mann ist das zweite Mal gestorben. Auch das kennt ihr bestimmt, das hilft mir sehr, eure Geschichten hier im Forum zu lesen und zu wissen, dass wir die Leidgenossen sind und gemeinsam durch die schwersten Zeiten unseres Lebens gehen. Ich schicke euch traurige Grüße, danke fürs Zuhören, euer Nimer

    • #595509

      Moin Nimer,

      da hast Du ja wieder einen Schritt (von den vielen) gemacht.

      Nach 10 1/2 Monaten bei mir, es ist ein Marathon, teil Dir Deine Kräfte ein, genieße die besseren Tage um Luft für die anderen zu haben.

      Versuche Dich nicht vor dem Leben zu verschliessen (da muss ich auch sehr aufpassen), und freue Dich (wenn Du sie bemerkst) an den Wundern des Alltages.

      Alles Gute         Gregor

    • #595579

      hallo Nimer,

      Dein Nils wäre sicherlich sehr stolz auf Dich, dass Du es geschafft hast seine Urne zu tragen – ich habe dies auch getan und es hat mich viel Kraft gekostet, aber es war der letzte Liebesdienst, den ich ihm erweisen konnte.

      Die große Leere ist auch bei mir — und ich glaube, diese wird noch sehr lange bleiben. Die Trauerrednerin sagte, dass die Liebe nun sehr weh tut, weil sie einfach sehr tief war.

      ich wünsche Dir viel Kraft

    • #595587

      Liebe Sanne, ja, so habe ich es auch empfunden, als mein letzter Liebesdienst für meinen Mann. Und die Liebe schmerzt, weil die nicht mehr geteilt werden kann. Danke und dir auch viel Kraft! Deine Nimer

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